Um es gleich vorweg zu sagen: Für eine Schlankheitsdiät oder eine Fastenkur sind die Wochen um Weihnachten der komplett falsche Zeitpunkt. Allen guten Tipps in zahllosen Frauenmagazinen zum Trotz – so richtig gesund ist die ganze Veranstaltung eher nicht, da kann man sich nicht viel schön reden. Und was ist schon eine Feier, bei der man nicht auch ein bisschen sündigen darf? Nasch-Verbote an Weihnachten sind so überflüssig wie Partys ohne Gäste. Wer sich andererseits Keksen, Gänsebraten und Co. ungehemmt hingibt, der kann in dieser Zeit leicht ein paar Kilo zulegen – die Wahrheit liegt also mal wieder irgendwo in Mitte, so scheint’s.
Ernährungsmediziner fassen es so zusammen:
Ein wenig darf man ruhig über die Stränge schlagen, sollte sich aber einen Tag vor den Feiertagen und eine Woche danach auf die Waage stellen. Die Kontrolle ist wichtig, damit das Gewicht nicht aus dem Ruder läuft. Wer sich nach dem großen Schlemmen einen Reduktionstag ohne Fleisch und Fett, dafür aber mit Obst und Gemüse verordnet, hat das Kalorienkarussell schon fast durchbrochen – sofern er anschließend wieder in ein normales Maß zurückfindet, natürlich. Die Weihnachts-Kilos verschwinden bei ausreichender Bewegung dann mit der Zeit von ganz alleine.
Hintergrund:
Unser Körper ist generell auf Konstanz ausgerichtet, und erst, wenn er über mehrere Wochen an eine erhöhte Kalorienzufuhr gewöhnt wird, wird es wirklich kritisch. Ein paar Tage Schlemmerei lassen sich also recht gut kompensieren. Außerdem sollten wir der erhöhten Kalorienzufuhr mit Bewegung begegnen: Wer während der Feiertage täglich zwei Stunden spazieren geht, muss sich weder über die Verdauung noch über das Hüftgold sorgen. Pro Stunde Spaziergang werden 200 bis 300 Kilokalorien verbrannt. Einigen Studien zufolge zügelt Sport sogar den Appetit, anstatt ihn anzuheizen. Mindestens drei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten sollten darüber hinaus eingehalten werden. So gibt man dem Körper Zeit, mit der Gans oder der Torte fertig zu werden und sowohl Hunger als auch Sättigung zu spüren.
Das Essen über den Sättigungsgrad hinaus wird als hedonistischer Hunger bezeichnet:
Essen dient dann nicht mehr der Deckung des Kalorienbedarfs, sondern bedient ein Lustgefühl. Und Fallen lauern überall: Süßigkeiten sollten zum Beispiel nicht den ganzen Tag auf dem Tisch stehen – jeder Griff zum Keksteller lässt den Blutzuckerspiegel rapide ansteigen und genauso schnell wieder absinken. Der Effekt: Kurze Zeit später ist der Hunger wieder da, obwohl der Pegel auf dem Kalorienkonto ausgeglichen oder womöglich überschritten ist.
Erwischt – die größten Kalorienbomben zur Weihnachtszeit:
Weihnachtsmenü mit Gänsebraten und Knödeln – bis 2000 Kilokalorien
Lebkuchenherz (200g) – ca. 850 Kilokalorien
Gebrannte Mandeln (100g) – ca. 500 Kilokalorien
Große Bratwurst (200g) – ca. 600 Kilokalorien
Glühwein (Becher)- ca. 230 Kilokalorien